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11. Juli 2023
3 Minuten

Gestatten: das Arineo Modell der Kollegialen Organisation

Wir haben unser eigenes Modell der Zusammenarbeit entwickelt: das Arineo Modell der Kollegialen Organisation. Es fußt auf den Grundprinzipien der geteilten Führungs- und Entscheidungsarbeit ohne klassische Hierarchien. Im Interview erläutert unser Kollege Ralf Mackowiak, Mitentwickler des Modells, warum wir auf ein solches Modell setzen und was es uns im Arbeitsalltag bringt.
Arineo Kollege Ralf Mackowiak im Interview zum Thema Kollegiale Organisation.

Ralf, wie kam es zum Arineo Modell der Kollegialen Organisation?  

Bei der Gründung der Arineo GmbH im Jahr 2018, stand bereits fest, dass die Firma in das Verantwortungseigentum der Mitarbeitenden überführt werden sollte. Schnell war klar, dass dieser Gedanke mit klassischen Hierarchien nicht vereinbar ist. Wir haben uns auf die Suche nach einem geeigneten Organisationsmodell gemacht – und haben zu Beginn auf Modelle wie Das kollegial geführte Unternehmen von Bernd Östereich gesetzt. Das hat unsere Fragen jedoch nicht ausreichend beantwortet. Also haben wir gemeinsam eine Liste der Fragen erstellt, auf die wir Antworten brauchten. Diese haben wir in kompakte Arbeitseinheiten – sogenannte Sprints – zusammengefasst und partizipativ mit interessierten Mitarbeitenden beantwortet. Am Ende jeder Arbeitseinheit haben wir das Erarbeitete der Belegschaft vorgestellt, diskutiert und aus unserer Fragenliste jene Fragestellungen selektiert, die als nächstes bearbeitet werden sollten. So haben wir Schritt für Schritt die Grundprinzipien für unsere Zusammenarbeit definiert und Klarheit für alle im Unternehmen geschaffen.  

 

Ganz konkret: wie funktioniert das?  

Das ist ein weites Feld! Zwei wichtige Grundpfeiler möchte ich aber nennen: verteilte Führungsarbeit und Entscheidungsfindung nach dem Konsent-Prinzip.  

Zur Führung: Wir verteilen klassische Führungsaufgaben auf mehrere Schultern. Zahlenliebhaber:innen übernehmen das Controlling. Teamplayer geben Feedback und Orientierung. Organisationstalente leiten die Projekte oder kümmern sich um wichtige Unternehmensprozesse. Wichtig ist: Das Team definiert selbst, wer welche Führungsaufgaben übernimmt und kann diese Entscheidung jederzeit anpassen.  

Entscheidungen werden bei uns nach dem Konsent-Prinzip getroffen – und zwar von den Menschen, die das meiste Wissen oder die meiste Erfahrung zum Sachverhalt haben. Anders als beim Konsens-Verfahren, bei dem die Maximierung der Zustimmung im Fokus steht, geht es beim Konsent-Verfahren um die Minimierung der Einwände und darum, dass alle Beteiligten gehört werden. Das bedeutet, dass der bestehende Vorschlag angenommen wird, sofern keine gravierenden Einwände vorliegen und er gut genug ist, ihn auszuprobieren. Es ist bei uns also nicht erlaubt, eine Entscheidung zu vertagen, nur weil sie als noch nicht optimal empfunden wird.  

 

Welche Vor- und Nachteile siehst du beim Arineo Modell der Kollegialen Organisation? 

Der wichtigste Vorteil ist die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Bei uns können alle weitestgehend selbstbestimmt und wirksam agieren, was nach Erkenntnissen der modernen Psychologie ein wichtiges Element für psychisches Wohlbefinden ist. Das belegen auch unsere Zahlen. Während in der IT-Branche über 20% Fluktuation als die Regel gelten, bleibt unsere Belegschaft mit einer Fluktuation von unter 4% sehr stabil. 

Natürlich ist das Modell nicht für alle Menschen und jedes Unternehmen passend. Es verlangt von uns Mitarbeitenden eine große Reife – zum Beispiel, weil wir auf eine offene Feedback- und Lernkultur setzen. Und es funktioniert nur, wenn wir Mitarbeitenden allesamt Verantwortung übernehmen: für uns, unser Handeln und die Arineo, die allein uns gehört. 

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